Nach dem Aufhören von Oliver Eggers und den Abgängen von Sven Behre und des Niederländers Bob Huuskes (beide nach Minden) sowie von Jan Unger (beruflich in Kürze nach China) habe man zwar versucht, adäquaten Ersatz zu finden. Aber da sei man nicht fündig geworden. Vor allem die Suche nach aufstrebenden Nachwuchsspielern sei erfolglos gewesen, bestätigte sowohl Eggers als auch Nietiedt. „Es gibt im ganzen Kreis Steinfurt, im Münsterland und auch im Osnabrücker Raum keine Jugendlichen, die in Frage gekommen wären“, sagte Nietiedt. Da käme kaum noch etwas nach. „Und wenn dann doch einer da ist, bieten andere Vereine so viel Geld, dass sie dann dorthin gehen“, machte Nietiedt klar.
Mit eigenen Spielern sei weder die Westfalenliga noch die Verbandsliga zu halten gewesen, waren sich Eggers und Nietiedt einig. So blieb nur die Entscheidung, die Herrenmannschaft in der Bezirksliga auf Münsterlandebene neu starten zu lassen. Um Dennis Rüsenberg und Sven Gärtner soll ein neues Team mit Eigengewächsen aufgebaut werden. „An den Positionen fünf und sechs können wir in dieser Liga Jugendliche langsam heranführen“, so Nietiedt.
Sowohl Eggers als auch Nietiedt machten auch klar, das die Boomjahre im Tennissport der Vergangenheit angehören. Nach den Gründen gefragt, meinte Nietiedt: „Das Schulsystem und die Gesellschaft haben sich verändert. Es ist alles nicht mehr so einfach. Die Schule endet nach zwölf Jahren, Tennisspielen kosten zudem auch Geld.“ Wichtig seien deshalb eine gute ehrenamtliche Tätigkeit und gute Trainer, fügte Eggers an. „Da hängt vieles von den Vereinen ab.“ Aber Nietiedt sieht auch positive Ansätze im eigenen Verein. „Wir haben einige hoffnungsvolle Jugendliche im Alter von zwölf bis 13 Jahren. Die können vielleicht eines Tages wieder auf Verbandsebene spielen“, so Nietiedt.
Ganz so schwarz wie bei den Männern sieht es im Damenbereich momentan noch nicht aus. So wird die Damenmannschaft des TSV Westfalia in der bevorstehenden Sommerrunde auch wieder in der Westfalenliga antreten, ganz ohne ausländische Spielerinnen. „Nur mit Spielerinnen aus der Region“, so Eggers. „Die haben eine gute Chance oben mitzuspielen“, sind sich Eggers und Nietiedt einig. Aber im Falle eines Falles müsse man schon überlegen, „ob es überhaupt sinnvoll ist, in die Regionalliga aufzusteigen. Dann wären wir schon im Profibereich“, gab Nietiedt zu bedenken. Auf längere Sicht müsse sich aber auch bei den Damen etwas ändern.
„Die Männer sollen sich in der Bezirksliga erst einmal konsolidieren. Ein Mittelfeldplatz wäre schon ein gutes Ergebnis“, meinte Nietiedt. „Die jüngeren 15-Jährigen spielen in der zweiten Mannschaft. Das richtige Potenzial haben aber die ganz Jungen“, wiederholte der 2. Vorsitzende noch einmal.
Sven Behre, hier noch bei einem Einsatz während der Winterrunde, hat sich jetzt dem Mindener TK angeschlossen und spielt dort in der Westfalenliga.
Foto: Uwe Wolter]]>
Die Notbremse gezogen